Beschreibung Kapelle Drucken
Geschrieben von: Franz Thaler   
Freitag, 12. September 2008 17:16

Inmitten von Wiesen und Gärten liegt das teilweise von einer Mauer umfasste T-förmige Forsthaus. In der Mitte des Quertraktes springt ein fünfgeschossiger schlanker Turm mit einem glockenförmigen Turmhelm vor, charakteristisch und bestimmend für die ganze Anlage.Der zweigeschossige Längstrakt (in Ost/West-Richtung) hat ein Satteldach, der dreigeschossige Quertrakt ein steiles Walmdach. Im zweiten Turmgeschoß liegt der 5/8Schluss der spätgotischen Kapelle, sie hat ein rechteckiges Schiff mit einem Kreuzrippengewölbe. Bis um 1957 wurde hier regelmäßig am 1. Mai eine hl. Messe gefeiert.
Einrichtung der Kapelle: Der Altar hat Holzstatuen des hl. Thaddäus und hl. Johannes, das Altarbild zeigt St. Jakob den Älteren in einer Landschaft (ca. 1760), das Aufsatzbild stellt Christus dar, der Magdalena als Gärtner erscheint.
Glocke: Durchmesser 40cm, Umschrift "Simon Urndörffer zu Crembs Gos Mich 1688".in der Kunsttoppgraphie von Buberl ist S280 angemerkt, dass 1650 neben anderen auch eine Glocke für Ratschenhof geweiht wurde.Im westlichen Teil des Längstraktes liegt der große "Saal" mit einem gemalten Plafond, eine Holzdecke imitierend. Mit der Kapelle bildet dieser Trakt den ursprünglichen Bestand der Grangie. Im Norden und Westen gruppieren sich kleinere Bauten und der dreigeschossige Schüttkasten (heute Haus Nr. 2) um das Forsthaus. Mt der Bruchstein- und Ziegelmauer sind im Westen das Zufahrtstor (bis 1955 rundbogig, dann vergrößert) mit sechs gemauerten Zinnen und im Südwesten ein kleines Rundtürmchen erhalten.Ist von der ältesten romanischen Anlage noch kein Mauerteil festgestellt worden, so sind in der Kapelle gotische teile vorhanden. 1673 wurde der Hof neu gestaltet (Turm, Fassadierung). Im Westgiebel des Längstraktes (Dachboden) befinden sich noch Schlitzfenster, vielleicht Reste einer ehemaligen Wehreinrichtung.